Immer größere, steilere und spannendere Wellen zu surfen ist wohl das Ziel eines jeden Surfers. Aber: Auch in kleinen Wellen gibt's viel zu lernen.
Egal, ob du am Meer wohnst oder weit reist, um den Wellen nah zu sein - es gibt sie überall, diese Tage, an denen einfach nichts läuft. Oder eben FAST nichts. Nach einem ersten enttäuschten Seufzer gibt’s dann zwei Möglichkeiten: 1. Sich zu Hause verschanzen, verzweifelt den Forecast checken und Surfvideos schauen... oder 2. sich den Fisch oder das Longboard zu schnappen und Spaß in kleinen Wellen zu haben!
Hier haben wir doch alle angefangen, hier hatten wir zum ersten Mal dieses tolle Gefühl, nicht vom Weißwasser gepusht zu werden, sondern eine richtige Welle herunterzufahren. Hier haben wir unzählig viele Stunden an unserer Paddeltechnik, an Trimm, Take-off, Stand und Haltung herumgefeilt, haben jeden Meter gefeiert, den wir gefahren sind, haben alle Emotionen zwischen Euphorie und totalem Frust durchlebt.
Und dann? So schnell es ging war dann nur noch eins wichtig: Kleine, schmalere Bretter, größere, bessere, schnellere, spannendere Wellen.
Aber egal, ob du noch nicht bereit bist für große, anspruchsvolle Wellen oder ob du dich nicht mehr an das letzte Mal erinnern kannst, an dem du nicht double overhead gesurft bist - hier ein paar Dinge, die wir alle in kleinen Wellen lernen können:
Die eigene Technik finetunen
Wenn es richtig pumpt, schaltet unser Körper in den „Überlebens-Modus“: Wir müssen in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen und können uns manchmal nicht auf kleine Technik-Details, wie unsere Fußstellung konzentrieren. Anders in kleinen Wellen: Hier können wir zum Beispiel mal wieder etwas Pumpen und damit Speed generieren üben. Unsere Muskeln in solchen Wellen einsetzen, in denen man für die Geschwindigkeit "kämpfen" muss, führt zu einer besseren Muskelerinnerung in größeren Wellen.
Neue Tricks und Manöver ausprobieren
Wenn ein Manöver noch nicht richtig flüssig gelingen will oder du noch an dem Punkt bist, auszuloten wie du deinen ersten Roundhouse Cutback oder gar deinen ersten Backside ride zustande bringen sollst, zahlt es sich aus, genau das in kleinen Wellen zu testen: Du hast weniger Druck bei einem Wipeout oder beim Wellenausstieg und kannst dazu mehr Energie sparen um einen bestimmten Move immer und immer wieder zu üben. Deine Tricks sollten in Wellen perfektioniert werden, die dir Raum für Fehler lassen. In die großen Wellen kannst du damit noch früh genug!
Sich an die Surfetiquette erinnern
Vor allem in vollen Line-ups kommt es unausweichlich immer mal wieder zu Missverständnissen und Konflikten. Manchmal kann es schwer sein, sich bei all den wellenhungrigen Surfern und ihrem Kampf um die beste Positionierung in großen Swells auf Vorschriftsregeln und Fairness zu konzentrieren. Kleine Wellen zu surfen heißt häufig auch neben Anfängern zu surfen - und das waren wir schließlich alle mal. Also: Erinnern wir uns doch, wie wir angefangen haben, entspannen uns, lösen uns vom Impuls, jede Welle anpaddeln zu müssen und versuchen uns als Musterbeispiel in Sachen Surfetiquette.
In kleinen Wellen winken zwar vielleicht keine bewundernden Blicke oder Jubel wie bei todesmutigen Manövern in großen Swells, aber sie erinnern uns daran, dass es noch viel zu lernen gibt. Und Spaß kann man hier auch haben. Schneiden wir uns doch zum Beispiel alle mal ein Scheibchen von Surfnachwuchstalent Jonathan Wallhauser ab:
In dem Sinne: Surf on- even when it's small!
Euer Planet Sufcamps-Team
Quelle:
https://www.surfertoday.com/surfing/11381-things-we-can-learn-surfing-small-waves