Sebastian Steudtner, der einzige Big Wave Surfer aus Deutschland bei Spiegel TV Reportage
Fernab von Wellen und Ozean wuchs im deutschen Nürnberg in den 80er Jahren ein Junge auf, welcher heute zu den besten Big Wave Surfern der Welt zählt. Alles fing mit einem Urlaub in der Bretagne an, während diesem sich der Wasserfreak mit 9 Jahren zum ersten Mal auf ein Brett schwang. Damals noch auf dem Bodyboard, ging Sebastian das Wellenreiten seitdem nicht mehr aus dem Kopf. In Deutschland blieb die vorerst einzige Lösung das Windsurfen. Er war gut darin, doch die bayrischen Seen boten ihm nicht im Geringsten das, was er sich in seinen tiefsten Vorstellungen ausmalte. Er wollte weiter weg - zu den großen, richtig großen Wellen! Mit 13 Jahren stieß Sebastian Steudtner in einem Surfermagazin auf eine Anzeige über ein Internat auf Hawaii. Damit stand sein Ziel fest, jedoch nur für ihn. Er benötigte zwei Jahre, um seine Eltern zu überzeugen, dass der Wunsch, zum Surfen nach Hawaii zu gehen, nicht nur ein dummer pubertärer Spaß war, sondern purer Ernst. 2000 ging er schließlich für vier Monate zum Windsurfen nach Hawaii, hatte eine unglaubliche Zeit und heimste sich direkt einen Sponsorenvertrag ein. Zurück in Deutschland hielt er es da gerade mal einen Monat aus, brach die 8. Klasse ab und wanderte mit 16 Jahren für Länger auf die hawaiianische Insel Maui aus, um sich dort seinen Traum vom Profi-Windsurfen zu erfüllen. So weit, so gut! Denn seitdem er ein Jahr später zum ersten Mal an der Nordküste Mauis, in der Bucht Peahi, die gewaltigsten Wellen der Welt zu Augen bekam, wurde dieser Traum unmittelbar von einem neuen abgelöst – Big Wave Surfer zu werden!
Nelson Armitage, Freiheitskämpfer und Big Wave Surfer, war dann schließlich der Mann, der ihm zusammen mit seinen eigenen Kids in die Kunst des Monsterwellen-Surfens einführte. Er wird Teil seiner Familie und Nelsons größter Sohn, Nelson Boy, sein Big Wave Partner. Nur zwei Jahre Training reichten für den talentierten Franken, um schon 2004 das unmögliche wahr zu machen. Er surfte am 14.12.2004 in Jaws (engl. „Kiefer, Rachen“, aka Peahi), dem weltberühmten Big Wave Surfspot Mauis, seine erste Riesenwelle über 10 Meter und damit die größten bisher gesurften Wellen der Welt zusammen mit Nelson Boy. Doch das war erst der Anfang!
Etwas mehr als 4 Jahre vergehen mit hartem Training und Pendeln zwischen Hawaii und Nürnberg, weiteren Rides wie 2005 auf der gefährlichsten Welle der Welt, Teahupoo in Tahiti, und zwei Chilenischen Big Wave Awards 2009 für die größte Welle des Jahres in Chile und die beste Performance im Vorjahr. Bis Sebastian Steudtner sich fast genau 5 Jahre später am 09.12.2009 auf Maui der größten Welle des Jahres mit 22 m stellte, ihr mit einem atemberaubenden Ritt stand hielt und sich damit nicht nur Ansehen, sondern einen festen Platz unter den weltbesten Big Wave Surfern sicherte. Als Belohnung gabs 2010 als erster Deutscher und Europäer den Billabong XXL Global Big Wave Award für die Kategorie „Biggest Wave“ und fette 15.000 Dollar! Ein Jahr später verfiel "pünktlich" sein Visum.
Nicht mehr als Bauarbeiter wie auf Hawaii, sondern durch jede Menge Medienauftritte hält sich der 39-Jährige heute locker über Wasser. In den letzten Jahren hat Steudtner viel Zeit damit verbracht, das Potential von Riesenwellen in Europa auszuchecken, und das vor allem in Irland und Portugal. Sein großes finales Ziel sind die gigantischen Wellen von Nazaré! In den zwei Teilen der Spiegel TV Reportage „Surfen in der Todeszone: Die Suche nach den Big Waves“ bekommt ihr nicht nur einen Einblick in das Leben des Big Wave Surfers und sein hartes Training, sondern vor allem auch in den dunklen Schlund der Monsterwellen des kleinen portugiesischen Fischerdorfs an der Costa de Prata:
https://www.spiegel.tv/#/filme/reportage-big-wave-surfer-1/
https://www.spiegel.tv/filme/reportage-big-wave-surfer-2/
Die gigantischen Winter-Wellen von Nazaré hat es schon immer schon gegeben, aber erst seitdem Garret McNamara im November 2011 an diesem Spot eine 24 Meter hohe Welle ritt und damit einen ersten Weltrekord aufstellte, zieht es immer mehr Surfer, Schaulustige und die Presse Die haushohen Wellen entstehen durch Europas tiefsten und längsten Unterwasser-Canyon in 4 Kilometern Tiefe und etwa 1 Kilometer von der Küste Nazarès entfernt. Die Wassermassen vom Ozean prallen an den Rand der Unterwasserschlucht und türmen sich gewaltig auf. Der Big Wave Surfer McNamara brach am gleichen Spot im Januar 2013 seinen eigenen Rekord an einer 30 Meter Welle. Aktuell wird diskutiert, ob der Brite Andrew Cotton ihm Anfang Februar diesen Jahres den Titel streitig macht. Sebastian Steudtner neeeext?!
Viel Spaß mit den Videos! Keep Surfing! Euer Planet Surf Team
https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/surfer-sebastian-steudtner-die-jagd-nach-der-monsterwelle-12204663-p4.html
https://www.sebastiansteudtner.de/bio_german/
https://www.spaniensurfcamp.com/wie-entsteht-die-monsterwelle-vor-nazare/