Surfwachs und Surf-Pads
Ohne Surfwachs geht es nicht
Anders als bei Windsurfern oder Kitesurfern, die auf ihren Brettern Fußschlaufen für den richtigen Halt haben, gibt es für uns Wellenreiter nur zwei Möglichkeiten den nötigen Grip auf dem Surfboard zu erreichen: entweder das Board ordentlich wachsen oder ein Pad anbringen.
Da die Oberfläche des Surfboards sehr glatt ist und in Verbindung mit Wasser sehr rutschig wird, benötigt man Surfwachs oder ein Surfpad, was für den richtigen Halt sorgt. Ohne dieses wird euch - egal ob mit oder ohne Schuhe – der Take-off nur sehr schwer gelingen, da ihr sofort auf dem Brett wegrutscht und im Wasser landet.
- Alles über Surfwachs / surf wax
- Welches ist das richtige Surfwachs für mich und welches Zubehör ist nötig?
- Topcoat Wachs für Anfänger, Basecoat für Erfahrene
- Wie bringe ich das Surfwachs richtig auf meinem Surfbrett auf?
- Die natürlichen Feinde des Wachses
- Wie man altes Wachs richtig entfernt
- Nachteile von Surfwachs
- Das Surf-Pad als Alternative
Habt ihr für die Wassertemperatur eures Surfdomizils das richtige Wachs besorgt, geht es nun darum, das Wachs in der richtigen Weise auf euer Brett zu bekommen. Wie wendet man also das Surfwachs richtig an?
Alles über Surfwachs/surf wax
Surfwachs (oder auch (engl.) "surf wax") wird im Gegensatz zu Skiern oder Snowboards, bei denen das Wachs auf der Brettunterseite aufgebracht wird, um die Reibung zu minimieren und besser zu gleiten, bei Surfbrettern für eine bessere Griffigkeit auf der Oberfläche aufgetragen. Erfahrene Surfer wachsen dabei nur den Bereich ein, auf dem sie mit ihren Füßen stehen.
Als Anfänger das Board großflächiger wachsen.
Da man als Anfänger beim Take-off nicht immer auf der gleichen Stelle landet, sollte man das Board großflächiger im gesamten Bereich, auf dem ihr mit eurem Körper liegt und eure Hände abstützt, mit Wachs einreiben. Bei Longboards wird sogar bis zur Nose eingewachst, um bei gewissen Moves (z.B. Hang Ten) an der Brettspitze nicht auszurutschen.
Welches ist das richtige Surfwachs für mich und welches Zubehör ist nötig?
Sorten und Marken
Jeder Surfer schwört auf ein anderes Wachs.
Beim Kauf von Surfwachs werdet ihr mit einem riesigen Angebot verschiedener Marken und Anwendungsbereiche, Gerüche etc. konfrontiert. Hierzu ist zu sagen: Jeder Surfer schwört auf ein anderes Wachs und damit gibt es auch keine spezielle Kaufempfehlung.
Die bekanntesten Wax-Marken sind z.B.:
- Mr. Zog‘s Sex Wax
- Sticky Bumps
- oder WaxyWax.
Das Wachs gibt es in Blöcken von ca. 75g zu kaufen und kostet zwischen 2,50 € und 4 €. In manchen Surfshops bekommt ihr sogar einfach zu jedem Einkauf ein Wachs dazu geschenkt.
Surfwachs und Wassertemperatur
Was man jedoch beim Kauf von Surfwax unabhängig von jeder Marke berücksichtigen muss, sind die verschiedenen Angaben zu den Wassertemperaturen. Denn es gibt je nach Wassertemperatur ein eigenes Wachs mit speziellem Härtegrad, damit es beim Surfen auch die richtige “Softheit“ aufweist und ihr den optimalen Grip habt. Surft ihr mit einem Wachs, das für die jeweilige Wassertemperatur nicht geeignet ist, so wird dieses entweder zu hart oder zu weich. In beiden Fällen verliert ihr den Grip. Die üblichen Einstufungen der Wassertemperaturen sind folgende:
Wassertemperatur | Bezeichnung | Bsp. Mr. Zog’s Sex Wax |
---|---|---|
unter 14 °C | Cold Water | Grünes Label |
13 °C – 20 °C | Cool Water | Oranges Label |
19 °C – 26 °C | Warm Water | Rotes Label |
über 26 °C | Tropic Water | Blaues Label |
Die Angaben in der Tabelle sind Richtwerte und können sich je nach Hersteller unterscheiden.
Topcoat Wachs für Anfänger, Basecoat für Erfahrene
Für Anfänger ist ein so genanntes Topcoat Wachs völlig ausreichend. Erfahrenere Surfer benutzen als Grundlage ein so genanntes Basecoat Wachs, welches härter als das Topcoat, aber auch etwas schwieriger aufzutragen ist. Dadurch erhöht man die Haltbarkeit des Surfwax und das Topcoat Wachs kann dünner aufgetragen werden.
Für alle Surfer, denen es in Sachen Surfwachs auf ein bisschen mehr ankommt :-), gibt es als spezielles Gimmick Surfwachs auch in verschieden Flavours und Farben. Zum Beispiel riecht das rote Wachs von Mr. Zog‘s Sex Wax nach Erdbeeren oder das weiße nach Kokosnuss!
Pflege des Surfboards
Für die “Pflege“ eures gewachsten Surfboards benötigt man üblicherweise zusätzlich spezielles Zubehör. Zum einen solltet ihr euch auf jeden Fall einen ordentlichen Wachskamm (Comb) zum anrauen des Wachses besorgen. Dieser kommt nämlich dann zum Einsatz, wenn euer Wachs z.B. durch die Sonne zu einer glatten Oberfläche verlaufen ist und ihr dadurch keinen Grip mehr habt. Ihr könnt das Wachs auch vor jeder Surfsession anrauen.
Zum anderen ist ein “Wachsremover“ zum Entfernen des Surfwachses von Vorteil. Wie ihr das Wachs wieder von eurem Brett bekommt, ohne dieses zu beschädigen, erklären wir euch später noch.
Wie bringe ich das Surfwachs richtig auf meinem Surfbrett auf?
Habt ihr für die Wassertemperatur eures Surfdomizils das richtige Wachs besorgt, geht es nun darum, das Wachs in der richtigen Weise auf euer Brett zu bekommen. Wie wendet man also das Surfwachs richtig an?
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Wachsauftragen
In den folgenden Schritten lernt ihr, wie man Surfwax auf dem Surfboard richtig verteilt und welche Vorbereitungen ihr dafür treffen müsst:
1. Surfboard reinigen
Habt ihr euch ein nagelneues Board besorgt, könnt ihr diesen Schritt einfach überspringen. Wurde euer Surfboard jedoch bereits schon einmal eingewachst, so muss, bevor ihr das neue Wachs auftragen könnt, das alte runter. Seht hierzu unser Tutorial: Wie man altes Wachs richtig entfernt.
2. Basecoat auftragen
Wollt ihr euer Board professionell wachsen, so kommt jetzt das Basecoat Wachs zum Einsatz. Aber wie schon erwähnt, ist für den Anfang das Topcoat Wachs ausreichend. Ihr solltet euch beim Einwachsen - egal ob mit oder ohne Basecoat - für ein möglichst optimales Ergebnis Mühe geben und dies sehr gründlich machen.
Zum Auftragen des Basecoat gibt es verschiedene Techniken (kreisförmig, Schachbrett, diagonal überkreuzt oder Mix). Hier müsst ihr selbst herausfinden, welche Methode für euch die beste ist. Eine Möglichkeit ist, das Board vom Tail zur Nose und anschließend von Rail zu Rail, ähnlich wie bei einem Schachbrett, einzuwachsen.
Grundsätzlich sollte man das Wachs (mit der Ecke, nicht mit der flachen Seite des Blocks) kraftvoll und gleichmäßig über das Deck ziehen mit anfangs stärkerem und im späteren Verlauf geringerem Druck. Am einfachsten ist das Wachsaufbringen, wenn euer Surfboard nicht zu warm ist. Dieser Schritt Nr. 2 ist beendet, wenn ihr gleichmäßige Wachshubbel auf dem Board habt.
3. Topcoat auftragen
Habt ihr eine ordentliche Grundierung geschaffen oder den 2. Schritt ausgelassen, dann bringt ihr jetzt euer Topcoat Wachs auf. Achtet dabei auf die richtige Wahl entsprechend der Wassertemperatur, denn ein Cold Water Wax wird in tropischen Regionen zu weich, ein Tropic Water Wax im kalten Meer zu hart.
Seid ihr häufig an verschiedenen Spots mit unterschiedlichen Wassertemperaturen, dann kann ein Wachs mit einer breiten Temperaturrange ein Kompromiss sein, aber nicht die optimale Lösung. Das Wachs wird entweder in kleinen Kreisen oder in einer anderen Technik (siehe Punkt 2) auf das Board aufgetragen.
Habt ihr ein Basecoat benutzt, dann ist es von Vorteil, das Topcoat Wax in einer anderen Farbe zu wählen, um keine Stelle zu übersehen. Abschließend könnt ihr das Wachs noch mit dem Wachskamm anrauen und mit kaltem Wasser besprühen. Dadurch härtet es aus und haftet besser am Board. Jetzt seid ihr bestens für eure nächste Surfsession gewappnet.
Tipp: Taucht beim ins Wasser gehen euer Board kurz unter Wasser, so härtet das von der Sonne weich gewordene Wachs wieder aus.
4. Auffrischen der Wachsschicht
Ihr verliert im Laufe der Zeit an Wachs, da immer etwas am Neo oder euren Surfklamotten hängen bleibt. Außerdem werden die Wachshubbel beim Surfen platt gedrückt und ihr verliert damit an Halt. Aus diesem Grund solltet ihr nach dem Surfen bzw. vor der nächsten Session das Wachs mit dem Wachskamm wieder anrauen (Kreuzschraffur) oder eine neue Schicht Topcoat aufbringen. Das Basecoat muss nur alle paar Monate erneuert werden oder wenn sich eure Wassertemperatur ändert.
Die natürlichen Feinde des Wachses
Sand, Staub und die Sonne sind die natürlichen Feinde für eure Wachsschicht und sollten deshalb so gut wie möglich davon fern gehalten werden. Sand und Staub hängen sich in das Wachs und lassen die Schicht zu Schmirgelpapier werden. Die Sonne lässt das Wachs so noch einfacher zerfließen und ihr verliert eure mühsam aufgetragenen Wachshubbel.
Wie man altes Wachs richtig entfernt
Ist eure Wachschicht zu stark verschmutzt, wechselt ihr euren Surfspot und damit gleichzeitig in andere Wassertemperaturen oder wollt ihr euer Board ganz einfach für den Transport in einer Reiseboardbag vorbereiten, dann müsst ihr das alte Wachs entfernen. Wie das geht, lernt ihr hier:
1. Weiches Wachs entfernt sich leichter
Lasst das Surfwachs weich werden, damit ihr es besser entfernen könnt. Dazu könnt ihr es entweder für eine Weile in die Sonne legen, warmes Wasser darüber schütten, es in einen warmen Raum stellen oder anföhnen. Wenn das Wachs nicht weich ist, kann man es zwar auch entfernen, das ist aber wesentlich anstrengender.
2. Surfwachs abschaben
Schabt das weich gewordene Wachs mit dem Wachsremover, einem weichen Kunststoff- oder Holzspachtel oder einer alten Kreditkarte (Plastikkarte) vorsichtig vom Brett. Benutzt nie zu harte, scharfkantige Plastikspachteln oder gar Metall, da ihr sonst euer Board zerkratzt.
3. Wachsreste entfernen
Entfernt letzte Wachsreste mit einem hierfür vorgesehenen Wachslösemittel.
4. Wachsspäne entfernen
Klebt die Wachsreste zu einem Ball zusammen und rollt diesen dann über das Surfboard, um die letzten losen Wachsspäne vom Board zu bekommen.
Nachteile von Surfwachs
Wachs hilft euch zu mehr Grip auf dem Surfboard. Es bringt aber auch Nachteile mit sich:
- Nicht jedes Wachs ist auch umweltfreundlich.
- Man hat es schnell überall hängen (Klamotten, Autositz, andere Surfboards etc.).
- Es verschmutzt schnell durch Sand und schmilzt euch in der prallen Sonne davon.
- Es muss regelmäßig erneuert werden.
Das Surf-Pad als Alternative
Das Footpad, Deck-Pad, Traction Pad, Tailpad oder einfach nur Pad ist eine dünne, strukturierte, selbstklebende Schaumstoffmatte, die als Alternative zum Surfwachs dem Surfer den nötigen Halt gibt. Es wird wie beim Wachs auf die Bereiche aufgebracht, auf denen man später beim Take-Off steht. Meist wird nur ein Pad am Tail angebracht, um durch die spezielle Form des Tailpads mehr Druck auf das Surfboard ausüben zu können.
Speziell zum Ausüben von Surftricks sind Traction Pads häufig zu sehen. Footpads sind aber auch für Surf-Anfänger sehr gut geeignet, da sie helfen, den hinteren Fuß (über die Archbar und den Tailkick) in die richtige Position zu bringen.
Der große Vorteil eines Pads ist, dass es unabhängig von der Wassertemperatur immer für den nötigen Grip sorgt. Ist es jedoch schlecht geklebt, dann löst es sich nach kurzer Zeit vom Board.