Surf Manöver


Surf Manöver Schulung - Surf Move Tutorial

Dieser Abschnitt unseres Surf Tutorials widmet sich den Manövern für Intermediate und Advanced Surfer. Er soll euch erläutern, wie man das jeweilige Manöver im Wasser durchführt und euch zudem hilfreiche Tips geben, wie man die entsprechenden Moves auch außerhalb des Wassers trainieren kann.

Wir hoffen, dass wir euch das nötige Wissen verständlich vermitteln können und ihr beim Ausprobieren jede Menge Spaß im Wasser haben werdet!

Bottom TurnCut BackFloaterPumpingR-entryAirFoam Climb360

Der Forehand Bottom Turn (=der Turn im Tal der Welle, bei welchem das Gesicht und der Oberkörper zur Wellenwand zeigen)

Der Bottom Turn ist wohl das wichtigste Manöver beim Surfen, denn mit ihm generierst du die Geschwindigkeit, die du brauchst, um gute Turns zu fahren. Je nachdem, wie flach oder radikal du ein Manöver fahren möchtest, setzt du den Bottom Turn etwas anders an. Er dient jedoch immer dazu, Turns mit Geschwindigkeit zu surfen und ein Manöver flüssig mit einem anderen zu verlinken.

Um einen guten Bottom Turn zu surfen, solltest du dir Folgendes merken:

1. Du fährst die Wellenwand annähernd gerade herunter in Richtung Tal der Welle (Bottom). Je weiter du nach unten kommst, desto kleiner solltest du dich machen und umso mehr in die Knie gehen, damit du sehr kompakt auf dem Board stehst.

2. Du bist im Tal der Welle sehr kompakt und solltest dein Gewicht hauptsächlich auf das hintere Bein verlagern, um dich gut drehen zu können. Dein Blick ist schon auf die Stelle gerichtet, wo du den Turn machen möchtest. Lehne dich zur Seite, um die Wasseroberfläche zu berühren. Währenddessen bleibst du die ganze Zeit klein auf deinem Brett, damit du den Schwung der Welle optimal nutzen kannst. Die Hand die das Wasser berührt, sollte vor deinen Schultern sein, wenn du einen Bottom Turn machst, um beispielsweise radikale Manöver wie ein Re-Entry vorzubereiten. Wenn du nur ein flacheres Manöver wie etwa einen Cutback anhängen möchtest, musst du dich nicht ganz so stark in den Bottom Turn lehnen und das Wasser auch nicht unbedingt berühren. (Mit dem Berühren des Wassers meinen wir, dass sich deine zur Wellenwand gerichtete Hand ein bis zwei Zentimeter über der Wasseroberflaeche befindet. Berühren ist aber auch nicht falsch.)

3. Ziehe den Bottom Turn so lang wie es geht.

4. Abschließend richtest du dich wieder auf, um einen Turn zu fahren oder einfach nur die grüne Wellenwand abzusurfen. Wenn du einen Turn machst, ist es wichtig, dass du dich nicht schon vorher komplett aufrichtest.

Zusammenfassung: Du surfst gerade hinab ins Wellental in kompakter Haltung. Dein zur Wellenwand gerichteter Arm ist vor der Schulter und direkt über der Wasseroberfläche. Diese Haltung hältst du so lange wie möglich bei und fixierst schon die Stelle, an welcher du den Turn machen möchtest.

Häufige Fehler

1. Du vergisst, dich zu Beginn, wenn du die Welle nimmst, direkt klein zu machen.

2. Du lehnst dich nicht zur Seite. Es ist hilfreich, wenn man du die Wasseroberfläche berührst.

3. Du bleibst nicht klein, sondern stehst viel zu früh auf, sodass die Energie der Welle und deine Kraft schlecht kombiniert werden können.

Nicht jedes Manöver benötigt den gleichen Bottom Turn. Wenn du steil an die Wellenlippe gelangen möchtest, beispielsweise für einen Re-Entry oder Off The Lip, musst du deinen Bottom Turn ausgeprägter fahren. Wenn du z.B. einen Roundhouse Cutback surfst, ist dein Bottom Turn um einiges weniger ausgeprägt, da du den Turn an einem noch nicht so steilen Punkt der Welle ansetzt, welcher weiter von deren Brechungsrand entfernt ist.

Der Cut Back

Den Cut Back sollte man als essenzielles Manöver in seinem Repertoire haben, um immer wieder zum steilen Part der Welle (Pocket) fahren zu können, aber auch um flexibler auf der Welle zu sein und verschiedene Moves zu verlinken. Cut Back heißt so viel wie "zurückfahren". Nützlich wird er somit, wenn man eine Welle absurft, sehr schnell wird und sich weit vom Pocket entfernt. (Pocket ist der steilste Teil der Welle, der kurz davor ist zu brechen und wo man die radikalsten Turns fahren kann.)

So geht ihr vor:

1. Wie bei jedem Manöver setzen wir den Cut Back nach einem Bottom Turn an. Dieser ist jedoch nicht so stark betont wie z.B. bei einem Re-Entry oder Lip Clim. Wir visieren den Punkt der Welle, an dem wir den Turn machen möchten, während wir noch im Bottom Turn sind.

2. Haben wir diesen Punkt erreicht, schauen wir über unsere äußere Schulter zum Pocket, also dahin, wohin wir zurücksurfen möchten. Dabei ist es wichtig, dass wir unsere Arme mitnehmen, vorallem den vorderen, damit dieser auch in Fahrtrichtung zeigt. Manchmal kann man, um den Cut Back noch mehr zu betonen, den vorderen Arm zusätzlich mit ins Wasser nehmen.

3. Es folgen automatisch Hüfte und Beine, die mit der Armbewegung mitgehen. Vor Erreichen des Turns belasteten wir das Rail, auf welches unsere Zehenspitzen zeigen. Nach dem Turn übst du Druck auf das sich auf Seite deiner Fersen befindende Rail aus.

4. Jetzt kann man einfach wieder in einen Bottom Turn surfen oder, wenn man schon gut genug ist, beinahe einen Backside Re-Entry anhängen, indem man steil die Lippe des Pocket angreift, auf die man zufährt.

Der Floater

Der “Floater” ist neben dem “Cutback” und dem “Bottom Turn” eines der ersten Manöver, die ein Surfer lernt. Viele Leute, die noch nie einen Floater gesehen haben, sagen, dass es - ähnlich dem Skateboarden - aussieht, als würde man auf einer Welle grinden.

Ein Floater kann dazu benutzt werden, als letztes Manöver einer Fahrt eine Welle zu beenden, aber auch um Sections von einer Welle zu umgehen und wieder auf die grüne Wellenwand zu gelangen. Die letzte Variante ist etwas schwerer und oft nur ein Manöver zum Zweck. Das Ausprobieren eines Floaters als Endmanöver einer Welle sollte jedoch ein Muss für jeden Intermediate Surfer sein, der eine Welle schräg abfahren kann.

Der Floater als Endmanöver

Den Floater als Endmanöver nutzt du in dem Falle, wenn du mit zuvor generierter Geschwindigkeit den Punkt der Welle erreichst, an welchem sie zeitnah vollständig brechen wird. Ziel ist es dann, dass dein Board zuerst längs zur Welle zeigt und du dann mit der Unterseite deines Boards, dem Bottom, die Lippe der Welle entlang fährst. Sobald du merkst, dass wir Geschwindigkeit verlieren, müssen wir uns und das Board drehen, sodass die Boardspitze Richtung Strand zeigt. Wichtig dabei ist, dass ihr euren Hinterarm nicht nach hinten hängen lasst, weil dann die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ihr das Gleichgewicht verliert und vom Board fallt. Der Arm gehört nach vorne in die Surfstellung und du solltest besonders darauf achten, dass du beim Landen tief in die Knie gehst. Wenn du steif bleibst, wirst du so gut wie sicher fallen.

Den Floater als Endmanöver kann man verschieden radikal angehen. Willst du direkt in die Vollen gehen, surfst du vor dem Floater einen ordentlichen Bottom Turn. Wenn du jedoch erst einmal einen schlichten Floater probieren möchtest, ist es nur wichtig, dass du mit Geschwindigkeit die Wellen angreifst und einfach der Lippe der Welle folgst ohne das Manöver lange herauszuzögern. Aus der Ferne betrachtet, sieht es dann so aus als würdest du, kurz bevor die Welle bricht, auf diese hinauf fahren und, sobald du Geschwindigkeit verlierst, gerade Richtung Strand surfen.

Der Floater zum Zweck

Ein Floater ist aber auch meist ein sehr gutes Manöver, um an Sections vorbei zu gelangen ohne Geschwindigkeit zu verlieren und weitere Manöver in der Welle anhängen zu können. Wenn du auf einer günen Welle fährst, welche nur teilweise bricht und dahinter grün bleibt, kannst du einen langgezogenen Bottom Turn surfen, um am gebrochenen Part der Welle vorbeizukommen. Um jedoch weniger Geschwindigkeit zu verlieren und flüssig weiter zu fahren, ist das Surfen eines Floaters dafür meist angebrachter.

Damit du in diesem Falle den Floater erfolgreich aufs Brett bringen kannst, ist es wichtig, dass du bewusst die brechende Lippe bzw. den Schaum angreifst und du dein Blick dahin richtest, wo du hinfahren möchtest. Hilfreich kann dabei sein, dass du schon den grünen Teil der Welle anvisierst, zu dem du surfen möchtest. Vergiss beim Landen des Manövers nicht, ordentlich in die Knie zu gehen. Optimal wäre es natürlich, wenn du von da aus direkt in einen Bottom Turn übergehst, um ein neues Manöver anzuhängen.

Wenn der Floater schließlich richtig sitzt, hast du ein schönes Manöver in deinem Repertoir, was du bei fast jeder Surfsession mehrmals nutzen wirst. Planet Surfcamps wünscht dir viel Spaß beim Üben!

Pumping - Geschwindigkeit aufbauen

Ohne Geschwindigkeit sieht Surfen nicht nur langweilig aus, sondern macht auch einfach nicht wirklich Spaß. Aber vor allem hindert dich fehlendes Tempo daran, ordentliche Turns und Manöver zu fahren. Geschwindigkeit ist also das A und O, um uneingeschränkt und flüssig zu surfen.

Drei Dinge sind dabei besonders wichtig: deine Armhaltung, die Art und Weise des Pumpings (rail to rail surfing) und wie du Geschwindigkeit aus der Welle nehmen kannst.

Wichtige Dinge zum Erfolg:

  • Um die maximale Geschwindigkeit in kleinen und großen Wellen zu erreichen, musst du beide Arme auf Schulterhöhe halten, um eine gewisse Zugkraft [„Liftforce“] zu erreichen. Das entlastet dein Surfbrett und es entsteht weniger Widerstand, wodurch es möglich wird, maximal zu beschleunigen.
  • Eine vielmehr von erfahrenen Surfern praktizierte Methode, um Geschwindigkeit zu generieren, ist das Pumping. Willst du mehrere schnelle Manöver nacheinander surfen, ist diese Technik, bei der du – ähnlich dem Slalom Fahren – in sehr kurz aneinander gereihten weichen Kurven die Wellenwand auf und ab surfst, unverzichtbar, um den dafür nötigen Speed zu erzeugen.
  • Wichtig ist vor allem auch, dass du die gesamte Wellengröße ausnutzt; also die Welle von oben bis unten abfährst, um eine maximale Geschindigkeit zu kreieren.
  • Hilfreich ist zudem, mehr Gewicht auf das vordere Bein zu geben. Viele Surfer setzen sogar manchmal das hintere Bein etwas weiter nach vorn und verlagern dadurch ihr Körpergewicht auf den dicksten Teil des Boards, wodurch weniger Reibung verursacht wird. Diese Technik kannst du auch nach einem Manöver gut gebrauchen, um direkt im Anschluss flüssiger den nächstbesten Move einzuleiten. Nutzt du die Technik z.B. beim Take-Off, nach Manövern oder um einen Teil der Welle sehr schnell zu nehmen, wirst du dich verbessern und dir einen lässigeren Surfstil aneignen. ;)

Häufige Fehler

1. Du hast das falsche Timing und nimmst die Arme nicht zum richtigen Zeitpunkt nach oben.

2. Die Arme werden nicht hoch genug gezogen oder auf Gesichtshöhe gehalten.

3.Es wird nur mit einem statt mit beiden Armen gearbeitet.

4. Du nutzt nicht die gesamte Wellengröße, sondern nur den oberen oder mitleren Teil der Welle.