Wie bereite ich mich auf das Surfen am Strand vor?
Diese Anweisungen und Tipps helfen nicht nur Anfängern; es gibt viele Punkte, die von jedem Surfer vor einer Surfsession immer wieder aufs Neue beachtet werden müssen.
Wellenreiten zu erlernen ist wirklich keine einfache Sache und von unheimlich vielen Dingen beeinflussbar. Du solltest dir bewusst sein, dass die Vorbereitungen, die du triffst, bevor du mit deinem Brett ins Wasser gehst, eine große Auswirkung darauf haben, wie schnell du Fortschritte machst.
1. Erster Schritt: Den passenden Surf-Spot finden
Wenn du am Strand ankommst, musst du dich erst einmal mit den aktuellen Begebenheiten vertraut machen und hinterfragen, ob dieser Spot für dein Surflevel geeignet ist. Wenn nicht, machst du dich am besten auf die Suche nach einem anderen Strand, wo die Bedingungen für dich zum Surfen besser sind. Fang mit den kleineren Wellen an, denn diese sind ideal für Anfänger. Vergeude deine Zeit nicht damit, zu hohe Wellen surfen zu wollen. Es geht zuerst darum, dass du dich verbesserst und an deiner Technik arbeitest.
Stell dir folgende Fragen, um herauszufinden, ob die Location geeignet und sicher genug ist, um deine Surffähigkeiten zu verbessern.
Wie groß sind die Wellen?
Um das herauszufinden, solltest du für mindestens 10 Minuten den Wellengang beobachten, um zu sehen wie groß die hereinlaufenden Sets sind. Nicht jede Welle kommt in der gleichen Höhe. Lasst dich also nicht von anfangs kleineren Wellen täuschen, sondern beobachte gut!
Ist es hier geeignet für mich?
Als Anfänger sind Weißwasserwellen auf Brusthöhe, die nicht in zu tiefem Wasser brechen, optimal für dich. Außerdem ist es – nicht nur für Beginner – gefährlich, wenn die Wellen direkt auf den Strand brechen (Shorebreak) und sehr hohl sind. Sucht also nach Wellen, die in nicht zu tiefe, Wasser brechen, um dann den Schaum dieser gebrochenen Welle bis an den Strand zu surfen.
Sind noch andere Surfer im Wasser?
Um sich zu vergewissern, ist es immer von Vorteil und ein gutes Zeichen, wenn andere Surfer – besonders gleichen Levels – an der Stelle im Wasser sind, die du dir für das Surfen ausgewählt hast. Sie können dir außerdem hilfreiche Tipps geben.
Wenn ihr nicht mit einer Surfschule unterwegs seid, wo euch der Surflehrer an den für euch perfekten Strand bringt, solltet ihr lokale Surfer nach den Bedingungen der Spots in euer Nähe fragen und/oder euch vorher über Wellengröße, Wellenperiode etc. im Internet erkundigen. Übersichtliche Informationen zum Forecast findet ihr unter anderem auf folgenden Seiten:
Magic Seaweed verrät euch zudem sehr viel über die Eigenheiten verschiedener Spots.
Vor allem Inseln wie Fuerteventura bieten durch ihre schmale Gestalt im Norden und Süden die Möglichkeit, je nach Swell- und Windrichtung die besten Spots zu suchen, an die West-, Ost- und Nord- bzw. Südküste auszuweichen und dadurch so gut wie jeden Tag die perfekten Wellen für jede Könnerstufe zu finden.
2. Zweiter Schritt: Break, Strömungen, Bezugspunkt und Felsen
Ihr habt euch für einen Strand entschieden, an welchem ihr aufs Brett wollt. Jetzt heißt es Augen auf und herausfinden, wo die Wellen brechen, bevor du einfach ins Wasser gehst. Achte besonders auf Strömungen, Steine und Felsen, an denen du dich im Wasser verletzen könntest.
Zudem solltest du dir einen Bezugspunkt an Land suchen, an dem du dich im Wasser orientieren kannst, um nicht von der Stelle im Wasser, welche ihr als für euch optimal auserkoren habt, abzutreiben. Wenn man noch unerfahrener ist, ist es nicht einfach, Strömungen allein zu erkennen. Aus diesem Grund raten wir dir, Locals nach deren Auftreten und Position zu fragen. Strömungen sind nur dann gefährlich, wenn man nicht mit ihnen umgehen kann - also erkundigt euch gut!
Wie schon erwähnt, können Felsen eine Gefahr darstellen. Wenn ihr euch aber im Fall der Fälle sanft und flach ins Wasser fallen lasst und keinen Kopfsprung macht, sollte euch nichts passieren.
Wenn du entschieden hast, dass der Strand angemessen für dich ist, musst du dir Folgendes überlegen:
Wo ist es am besten, um - am Anfang noch – rauszugehen und dann raus zu paddeln?
Heißt: Wo brechen die Wellen weniger stark, damit ich, um zu den Wellen zu gelangen, nicht so hart kämpfen muss? Wo sind keine Gefahren wie Steine etc.?
Gibt es irgendwelche Strömungen, die ich wissen und meiden sollte?
Am besten, wie schon erwähnt, danach fragen.
Welche Erkennungspunkte an Land kann ich mir nehmen, um meine Position im Wasser einzuschätzen?
Sogenannte Erkennungs- oder Referenzpunkte können sowohl Häuser, als auch Bäume, Autos oder Wege sein, die zum Strand führen – kurz: alles Mögliche, was sich nicht bewegt. Bis du einmal im Wasser, kannst du diese Erkennungspunkte nutzen, um den sogenannten „Breaking Point“, die Stelle an dem die Wellen brechen, immer wieder finden zu können.
Zugleich bietet dir dein Referenzpunkt eine wichtige Orientierung, um zu merken, wenn du durch Brandungsströmungen am Strand entlang abtreibst. Versichere dich also immer wieder, ob du dich auf Höhe des Erkennungspunktes befindest, um wirklich sicher zu surfen. Da viele Anfänger dies jedoch häufig vergessen, kann man nur immer wieder betonen, wie unheimlich wichtig dies ist.
3. Dritter Schritt: Surfwachs und Leash
Vergewissere dich,bevor du ins Wasser gehst, dass du dein Surfbrett ausreichend gewachst hast, damit die Oberfläche deines Surfbrettes den maximalen Grip hat - du also für einen guten Halt auf deinem Surfbrett gesorgt hast (mehr dazu unter Surfwachs und Pads). Denn da das Wachs nach dem Surfen rutschig wird, könntest du ohne nachzuwachsen und dementsprechend wenig Grip beim nächsten Gang ins Meer Probleme bekommen, sicher auf dem Brett zu stehen und die Balance zu halten.
Schau nach, dass deine Leash ordentlich am richtigen Bein (das was hinten steht) befestigt ist, damit sie sich durch die Kraft der Wellen nicht löst oder sich um deine Beine verheddert.
Wie du eine Leash richtig und sicher an deinem Bein befestigst, veranschaulichen dir die folgenden Bilder:
4. Vierter Schritt: Surfbrett seitlich ins Wasser
Wenn du ins Wasser gehst, solltet du das Surfbrett immer seitlich tragen und niemals frontal. Wenn es große Surfbretter sind, ist es normalerweise einfacher, das Board mehr an der Spitze zu halten, so, dass du es seitlich hinterherziehen und, wenn eine Welle kommt, einfach über diese heben kannst. Nicht selten beobachtet man Surfer, die von ihrem Board umgeworfen werden oder das dies zu einem gefährlichen Geschoss wird.